Auch 2019 kann das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Rhein-Kreises Neuss sein Labor für die Untersuchung von Haus- und Wildtieren auf Trichinen bereitstellen. Der jährliche Ringversuch des Staatlichen Untersuchungsamts in Aulendorf in Baden-Württemberg wurde erfolgreich bestanden. Bei dem bundesweiten Test mit knapp 100 teilnehmenden Laboren erzielte das Team aus amtlichen Tierärzten und Fleischkontrolleuren unter Aufsicht von Dr. Simon Eimer das sechstbeste Resultat. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und der zuständige Dezernent Karsten Mankowsky gehörten zu den ersten Gratulanten.

„Durch den erfolgreichen Abschluss des Ringversuchs kann unser Amt sowohl den hier ansässigen Schlachtbetrieben als auch den Jägern in der Region die Untersuchung auf Trichinen bei geschlachteten Tieren und erlegtem Wild weiter auf dem bewiesenermaßen hohen Qualitätsniveau anbieten“, so Petrauschke. „Gerade in Zeiten, in denen handwerkliche Betriebe mit den großen Schlachthöfen konkurrieren und Jäger vor dem Hintergrund der drohenden Tierseuchen wie der Afrikanischen Schweinepest vorsorgend mehr Strecke bei Wildschweinen machen, können wir ortsnah die zwingend erforderliche Untersuchung durchführen und dadurch die Arbeitsabläufe für viele Menschen vereinfachen“, ergänzt Mankowsky. Wie Eimer berichtet, befindet sich die nächstgelegene Untersuchungseinrichtung rund 40 Kilometer entfernt. Im Lauf des Ringversuchs wurden von den Mitarbeitern der Kreisverwaltung insgesamt sechs Proben mit korrektem Ergebnis untersucht. Diese waren vorher jeweils mit einer abgezählten Menge an Trichinen beimpft oder unbehandelt von Aulendorf ins Rheinland versendet worden. Dabei ist der Status der Proben den Untersuchern unbekannt.
Trichinen können beim Menschen durch den Verzehr von rohem oder ungenügend erhitztem, infizierten Fleisch schwere Erkrankungen verursachen. Daher unterliegen nicht nur Haus- und Wildschweine einer Untersuchungspflicht und werden lückenlos kontrolliert. Auch andere Tierarten, deren Fleisch zum Verzehr bestimmt ist und die den parasitär lebenden Würmern als Zwischenwirt dienen können, müssen nach geltendem Recht untersucht werden. Bei den täglichen Untersuchungen im Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt werden insbesondere Fleischproben von allen im Rhein-Kreis Neuss geschlachteten oder erlegten Haus- und Wildschweinen, Schlachtpferden und vereinzelt Dachsen oder Nutria kontrolliert. Dabei ist allein der qualitative Nachweis ausschlaggebend, das heißt ob die Probe Trichinen-Larven enthält oder nicht. Im Jahr 2018 wurden 5550 geschlachtete Hausschweine, 31 geschlachtete Pferde und 400 erlegte Wildschweine im Labor des Veterinäramts untersucht.

Die für die Untersuchung auf Trichinen benötigte Akkreditierung des Labors wird im europäischen Hygiene-Recht gefordert. Neben der erfolgreichen Absolvierung eines Ringversuchs beweisen die Mitarbeiter um Simon Eimer dabei auch regelmäßig in sogenannten Audits durch externe Prüfer, dass die Vorgaben aus Brüssel eingehalten werden.