Seit genau zwei Jahrzehnten wacht er über den Kirchplatz: Der Heilige Jakobus der Ältere, Schutzpatron der Jüchener Pfarrei. Am 26. Mai 2002, dem Schützenfest-Sonntag, wurde der Jakobusbrunnen auf dem Jüchener Kirchplatz nach dem Festgottesdienst durch Pfarrer Ulrich Clancett eingeweiht. Das hatte seinen guten Grund, trugen doch die Schützen des Jüchener Bürgerschützen- und Heimatvereins durch Spenden, die sie über viele Jahre bei den Hubertusmessen gesammelt hatten, wesentlich zur Finanzierung des Kunstwerks bei. 

Der Sinziger Bildhauer Titus Reinarz (*1948), der schon für die Neugestaltung des Altarraumes in St. Jakobus verantwortlich zeichnete, hatte den Brunnen als fünfeckiges Becken aus Basaltlava gestaltet. In seiner Mitte steht auf einer Säule die fast lebensgroße Figur des Apostels Jakobus. Der Pfarrpatron wird als reiferer Mann dargestellt, der den Pilgerstab an die Schulter gelehnt hat und der sich vom weiten Weg ausruhen und erfrischen möchte. Dazu sollte der Brunnen nach den Worten von Bildhauer Reinarz auch die Jüchener einladen. „Damit bekommt unser Kirchplatz einen attraktiven Blickfang, der zum Verweilen einlädt,“ betonte auch der seinerzeitige stellvertretende Vorsitzende des Kir-chenvorstandes St. Jakobus, Heinz Ritz. Der Brunnen sei das letzte große Werk seines Amtsvorgängers Hans Janssen gewesen, der nach schwerer Krankheit im Februar 2002 verstorben war. 

Seit 20 Jahren nun wird der Kirchplatz gerne zum Verweilen genutzt – von Ostern bis Ende Oktober sprudelt dazu das Wasser aus seinen fünf Öffnungen. Der Brunnen fasziniert den Betrachter unter anderem auch deshalb, weil er sich mit seinen Maßen exakt an die Größenverhältnisse des Kirchplatzes hält. Faszinierend auch die Konstruktion des Brunnenbeckens, das sich trotz der mehrseitigen Hanglage des Platzes exakt waagerecht einfügt. Der Brunnen steht an der Stelle, an der sich einst die alte Jüchener Schule erhob, die Ende der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts abgebrochen wurde.