Viele von uns kennen das Problem: Man hat sich ein leckeres Essen zum Mitnehmen bestellt und bekommt neben dem Menü leider eine Menge Einwegverpackungsmüll mit auf den Weg. Die Bedburger Bärbel und Mathias Sandmann haben dafür nun eine Lösung gefunden: Sie gehören zum Gründerteam rund um das Tiffin Loop-Projekt und seit ein paar Tagen ist Bedburg Pilotstadt für diese Initiative. Das Prinzip ist einfach: Partner-Gastronomen können diese stapelbare Box aus Edelstahl für 15 Euro pro Box bei Tiffin Loop kaufen, und verleihen die Box mit dem Take-away-Essen für 15 Euro Pfand dann wieder an ihre Kunden. Der Kunde kann sich nach dem Essen entscheiden, ob er die gespülte Box zurückgibt und das Pfandgeld zurückbekommt, oder erneut ein Essen darin mitnimmt. Die Box kann jeder Kunde bei allen teilnehmenden Gastronomen zurückgeben und erhält sein Pfandgeld.

Matthias Sandmann: „Die große Herausforderung war, eine Mehrwegverpackung zu entwickeln, aus der die Menschen auch gerne essen. Plastikverpackungen waren deswegen für uns keine Option. Mit unserem Edelstahlbehälter sind wir nun einzigartig auf dem deutschen Markt und erinnern in Design und Funktionalität an die Tradition des „Henkelmanns.“ Durch dieses Pfandsystem entsteht so weniger Müll und die Gastronomen sparen das Geld für Einwegverpackungen und Entsorgung. Um an diesem Pfandsystem teilzunehmen, beteiligen sich Gastronomen mit einem monatlichen Beitrag von 19,95 Euro und sind damit Partner von Tiffin Loop. Sie bekommen dafür Marketing- und Vertriebsunterstützung.

Das Gründerteam besteht – neben dem Hersteller, der ECO Brotbox aus Berlin – aus knapp 20 engagierten Menschen aus Hamburg, Düsseldorf und Bedburg. Das Tiffin Loop-Projekt wird inzwischen bundesweit von kreativen Umweltschützern vorangetrieben, in Bedburg kümmern sich Bärbel und Matthias Sandmann sowie ihre beiden Kinder Anton (22) und Marlene (19). Letztere betreuen die sozialen Medien der Tiffin Loop Seiten bei Instagram und Facebook. „Diese Initiative zeigt mir einmal mehr, dass wir in Bedburg nicht nur auf dem Papier Global Nachhaltige Kommune sind, sondern dass in unserer Stadt viele Menschen leben, die mit Ideen und viel Herzblut neue Projekte an den Start bringen. Deshalb unterstützen wir über unser Stadtmarketing sehr gerne dieses Vorhaben und ich bin gespannt, wie die BedburgerInnen das Angebot annehmen“, sagt Bürgermeister Sascha Solbach.

Was bedeutet „Tiffin“? Das „Tiffin“ ist das klassische Mittagessen in Indien. Seit Jahrzenten fahren Boten mit zig Tiffin-Boxen ausgestattet mittags in die Fabriken und bringen den Arbeitern ihre Essen. Als Pilotstadt für das Projekt fördert die Stadt Bedburg, im Rahmen der Kampagne „Sauberes Bedburg“, die ersten zehn Bedburger Gastronomen, die Teil dieses Projekts werden wollen, indem sie die ersten sechs Monate lang die monatlichen Beiträge in Höhe von 19,95 Euro übernimmt.

Weitere Informationen gibt es unter: www.tiffinloop.de