Verantwortungsvolles Wirtschaften zahlt sich auch in der Corona-Krise aus. Zu diesem Schluss kam Kreisdirektor Dirk Brügge bei einem Besuch der Hager & Meisinger GmbH in Neuss. Geschäftsführer Dr. Burkhard Höchst und Stephanie Bülter, Projektingenieurin im Bereich Qualitätsmanagement, begrüßten ihn und Kreiswirtschaftsförderer Robert Abts im Gewerbegebiet Tucherstraße.
Im Jahr 1888 durch Artur Meisinger in Düsseldorf gegründet und mit einer Fusion 1924 vergrößert, beschäftigt das Unternehmen heute an seinem 2002 in den Rhein-Kreis Neuss verlagerten Standort rund 350 Mitarbeiter. Hager & Meisinger gilt als ein weltweit führender Entwickler und Produzent von High-Tech-Instrumenten in der Dental- und Medizintechnik und zählt damit zu den „Hidden Champions“ der eigenen Branche und der Wirtschaft im Kreis. Von den Folgen der Corona-Pandemie und des Lockdowns blieb aber auch der auf internationale Absatzmärke ausgerichtete Neusser Betrieb nicht verschont. „Für unser Unternehmen waren die Lieferwege ab April quasi von heute auf morgen und auf einem bis dato sehr guten Auftragsbestand unterbrochen. Die Ausfuhr- und Einfuhrrestriktionen, die alle Staaten weltweit verhängt hatten, um die Oberhand über die Pandemie zu gewinnen, hatten sofortige Auswirkungen auf uns. Das in der Folge eingebrochene Auftragsgeschäft hat uns dann auch in die Kurzarbeit gezwungen“, berichtete Höchst, der Hager & Meisinger seit 1998 gemeinsam mit Sebastian Voss führt.
Höchst lobte die wirkungsvolle staatliche Unterstützung: „Das hat uns immens geholfen. Wir konnten unsere wertvollen Mitarbeiter als Fachkräfte weiter im Unternehmen halten.“ Inzwischen sieht der Manager seinen Betrieb wieder auf einem guten Weg: „Nach dem sogenannten Re-Start sind wir bereits wieder auf einem Niveau von rund 90 Prozent unserer Tätigkeit vor Corona angekommen.“ Kreisdirektor Brügge gab seiner Freude darüber Ausdruck, dass viele Betriebe auf eine schnelle Erholung nach Corona setzen und wie Hager & Meisinger rasch wieder in die Erfolgsspur zurückkehren. Das habe auch das Ergebnis des jüngsten Mittelstandsbarometers für den Rhein-Kreis Neuss gezeigt. „Das ist wichtig für den Erhalt von Arbeitsplätzen bei uns. Hager & Meisinger ist ein Paradebeispiel dafür, wie unsere Wirtschaft unter schwierigen Rahmenbedingungen verantwortlich mit der Corona-Situation umgegangen ist“, so Brügge. Im Rhein-Kreis Neuss zählt der Gesundheits- und Medizinbereich mit rund 20 000 Beschäftigten und in etwa 450 Unternehmen zu den wichtigsten Branchen. Brügge, Abts und Höchst sprachen daher über die Zukunftsperspektiven des Sektors – und das auch mit dem möglichen Ziel, im Zuge des Strukturwandels im Rheinischen Revier einen „Gesundheitsinnovationscluster“ zu etablieren. Außerdem kamen Möglichkeiten zur Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Hager & Meisinger sowie der Kreiswirtschaftsförderung im Hinblick auf Innovation, Digitalisierung und Fachkräftebedarf zur Sprache.
Mit dem Programm „Inno-RKN“, das die Kreiswirtschaftsförderung in diesem Jahr mit Unterstützung der Politik aufgelegt hat, hält der Rhein-Kreis Neuss ein NRW-weit einzigartiges Instrument zur Förderung der Innovationstätigkeiten für die ortsansässige Unternehmerschaft bereit, was auch bei der Hager & Meisinger GmbH auf Interesse stößt. Gesprochen wurde zudem über aktuelle Herausforderungen, die die Firma ebenso wie andere Betriebe im Gewerbegebiet betreffen, so etwa die zunehmende Verkehrsdichte und insbesondere die Parkplatz-Problematik. Brügge versprach, das Thema von Seiten des Kreises zu prüfen und nach Möglichkeiten zu suchen, Lösungen im Sinne der Unternehmen zu entwickeln.
