„Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung“ – dieser etwas sperrige Begriff, kurz EUTB, steht für eine gute Sache: ein Netzwerk unabhängiger Beratungsstellen für Menschen mit Behinderungen und von Behinderungen bedrohter Menschen. Es wird im Rahmen des neuen Bundesteilhabegesetzes vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales aufgebaut und jetzt auch im Rhein-Kreis Neuss installiert. Dafür haben sich Kreisdirektor Dirk Brügge sowie die Bundestagsabgeordneten Hermann Gröhe und Ansgar Heveleng erfolgreich beim Bundesarbeitsminister eingesetzt.
„Nachdem das Bundesarbeitsministerium erst vorgesehen hatte, dass dieser Beratungsservice für den Rhein-Kreis Neuss aus einem Nachbarkreis heraus mitgeleistet werden soll, ist die gute Nachricht aus Berlin für unsere heimische Sozialstruktur mit ihren engagierten Anbietern und Leistungsträgern umso erfreulicher“, betont Kreisdirektor Brügge. Für die betroffenen Menschen sei das neue, qualifizierte Beratungsangebot ein besonderer Gewinn. Denn es biete die Möglichkeit für eine möglichst eigenständige und individuelle Lebensplanung. Über den Zuschlag freut sich mit Kreisdirektor Brügge die Projektgruppe von insgesamt neun Partnern um die Lebenshilfe Neuss, die sich im August 2017 um die Förderung des EUTB-Angebots in Stadt und Kreis Neuss beworben hatte. Die heimischen Beratungsträger erhalten nun rund 91 000 Euro Bundesmittel für einen Förderzeitraum bis zunächst Ende 2020.
Bei der „Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung“ handelt es sich um ein niederschwellige Beratungsangebot, das Betroffenen die Möglichkeit geben soll, aus dem vielfältigen Hilfsangebot verschiedener Träger die für ihre individuelle Situation bestmögliche Unterstützung auszuwählen. Dabei erfolgen die Beratungen nicht nur in eigenen Büros, sondern auch in aufsuchender Form, das heißt auch im häuslichen Umfeld. Ausgebaut werden soll außerdem die Beratung von Betroffenen durch Betroffene, die durch ihre persönlichen Erfahrungen wertvolle Ratschläge geben können.