Mit ihrem Masterplan Radverkehr sowie dem Masterplan Mobilität und Verkehr brachte die Stadt Bedburg im vergangenen Jahr eine umfassende und zukunftsweisende Radverkehrsinitiative auf den Weg – fast 60 Maßnahmen sollen das Fahrradfahren im Stadtgebiet auf Dauer sicherer und attraktiver machen. Die Stadt Bedburg setzt dabei unter anderem auf eine verbesserte Verknüpfung der Verkehrsmittel des Umweltverbundes, eine bessere Infrastruktur für den Radverkehr sowie auf die Förderung eines inter- und multimodalen Nutzungsverhaltens.

Hierzu soll nun am Bedburger Bahnhof, einem Knotenpunkt für verschiedene Verkehrsmittel, ein Fahrradparkhaus entstehen, das auch das Parken über längere Zeiträume gewährleistet. Die Konzeptskizzen und -entwürfe stellten Markus Ulrich und Joachim Schmidt vom Architekturbüro archigraphus aus Aachen am 16. Juni 2020 den Mitgliedern des Stadtentwicklungsausschusses der Stadt Bedburg vor.

Zusätzlich zu den bisherigen 14 Fahrradboxen und 16 überdachten Fahrradbügeln auf der Westseite des Bahnhofs soll die hochwertige, videoüberwachte Radabstellanlage auf dem Bahnhofsvorplatz (Ostseite) ein diebstahl- und witterungsgeschütztes Parken für rund 146 Fahrräder und zwei Lastenräder ermöglichen. Im Inneren sind vertikale Fahrradständer sowie Spinde zur Aufbewahrung von Gepäck – teils mit Ladestationen zum Aufladen von E-Bike-Akkus und Co. – geplant. Um die zeitlich flexible Nutzung zu gewährleisten, ist ein gesichertes, online angebundenes Buchungs- und Schließsystem vorgesehen.

„Im Rahmen einer Bürgerbefragung, die wir 2017 durchgeführt haben, gaben 71 Prozent der befragten Bedburgerinnen und Bedburger an, dass ihnen die Nutzung des eigenen Fahrrades oder E-Bikes wichtig bzw. sehr wichtig sei, 83 Prozent hielten die Radabstellmöglichkeiten in der Stadt – insbesondere am Bahnhof – jedoch für nicht ausreichend. Mit dem Bau eines modernen Fahrradparkhauses an so zentraler Stelle, ermöglichen wir den Menschen hier vor Ort, künftig für ihre Arbeits-, Schul-, Freizeit- und Einkaufswege häufiger zum Rad zu greifen und schaffen dabei im Alltag durch die Kombination mehrerer Verkehrsmittel wie Fahrrad, Bus, Bahn und Co. eine attraktive Alternative zum Auto – hiermit leisten wir einen weiteren Beitrag zu einer umweltbewussten Verkehrswende“, so Bürgermeister Sascha Solbach.

„Wir wollten an diesem besonderen Standort ein besonderes Gebäude realisieren, das einerseits ein Symbol für die Verkehrswende in Bedburg darstellt, aber auch die Besucherinnen und Besucher der Stadt am Bahnhof willkommen heißt. Diese Aufgabe hat das Büro archigraphus zusammen mit der Lichtdesignerin Diana Raemakers richtig gut gelöst. Der Baukörper erzählt die Geschichte des Wandels der Landschaft im Rheinischen Revier und leuchtet in der Nacht bernsteingelb, gleichzeitig ist er funktional und im besten Sinne bodenständig“, beschreibt Fachdienstleiter Torsten Stamm die vorgestellten Entwürfe.

Die Kosten zur Umsetzung des Fahrradparkhauses belaufen sich auf rund 510.000 Euro. Ende März stellte die Stadt Bedburg einen Antrag auf Fördermittel beim Nahverkehr Rheinland (NVR). Dieser fördert Fahrradsammelabstellanlagen dieser Art mit bis zu 2.000 € pro Stellplatz. Eine Zusage zur Förderung durch den NVR steht noch aus. Die benötigten Finanzmittel sind bereits im Doppelhaushalt 2020/21 berücksichtigt.