Große Formate und Miniaturen, Personen und Stadtansichten, Acryl und Tusche – hinsichtlich Motiven, Maßen und Materialien sind die Kunstwerke, die Ralf Pohl aktuell in der Halle des Elisabethkrankenhauses zeigt, recht unterschiedlich. Dennoch entsteht ein einheitlicher Gesamteindruck, zusammengehalten vom persönlichen Stil des Künstlers: weitgehende Abstraktion, entschlossener Pinselstrich und die Reduzierung auf einige wenige Farben pro Bild. Bereits 2016 stellte der Neusser Ralf Pohl einige Werke im Elisabethkrankenhaus aus. Dieses Mal sind seine Bilder bis zum 02. Dezember 2019 im sogenannten Verkehrszentrum des Rheinland Klinikums Grevenbroich an der Von-Werth-Straße zu sehen.
Die Menschen – nur angedeutet, die Skylines – zu erahnen. Ralf Pohl beschränkt sich zumeist auf Silhouetten, hält sich nicht mit Feinheiten auf. Ihm scheint die Anordnung der Gegenstände wichtiger als die exakte Ausbildung jedes Details. Tusche und Kreide sind seine bevorzugten Materialien. Bei einigen Gemälden hat er aber auch Vogelsand und sogar Asche vom Tennisplatz eingearbeitet. „Ich bin auf keinen Stil festgelegt, ich male einfach darauf los, ohne ein Motiv im Kopf zu haben“, sagt Pohl.
Auffällig ist, dass seine Bilder keine Titel tragen. Dies sei beabsichtigt, da jeder Betrachter etwas anderes in seinen Bildern sehe, erklärt Pohl. Der Maler, der seine Brötchen als Schul-Hausmeister verdient, nimmt seine vollendeten Werke regelmäßig mit in die Gebrüder-Grimm-Schule und lässt die Kinder darüber philosophieren, was die Bilder zeigen. Nebenbei leitet er auch Kunstprojekte an der Neusser Grundschule: von Modellieren über Seidenmalerei bis hin zu Kerzengießen.
Schon in seiner Jugendzeit war Ralf Pohl, der sich selbst als Autodidakten bezeichnet, an Farben aller Art interessiert. Während eines Praktikums bei einem Dekorateur fand er Gefallen am künstlerischen Handwerk. Später besuchte er einen Seidenmalereikursus und begann, in seiner Freizeit auf Leinwänden zu malen. Ein Bekannter regte ihn schließlich dazu an, Malkurse zu belegen und sein Talent zu nutzen.