Die selbst entwickelten App-Anwendungen für das Straßenverkehrsamt oder den Rettungsdienst sind die besten Beispiele dafür, dass der Rhein-Kreis Neuss beim digitalen Wandel entschlossen voran geht. Diese Auffassung vertrat Landrat Hans-Jürgen Petrauschke bei der Tagung „e-nrw“, die die Zeitschrift „Behörden Spiegel“ unter dem Leitwort „Digitalisierungsoffensive 4.0 für NRW“ im Dorint-Kongresshotel in Neuss ausgerichtet hat. Die fachliche Leitung übernahm Wilfried Kruse.

Als Partner war der Kreis mit einem Stand vertreten, an dem sich auch Professor Dr. Andreas Pinkwart, Landesminister für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie, kundig machte. Harald Vieten, IT-Dezernent des Kreises, und sein Team präsentierten dem Publikum unter anderem die Apps und eine neue Broschüre, die über die mit ihnen verbundenen Chancen informiert.

 „Wir sind als Rhein-Kreis Neuss fest entschlossen, die mit dem technologischen Fortschritt verbundenen Chancen zur Verbesserung der Lebensqualität unserer Bürgerinnen und Bürger, unserer wirtschaftlichen Attraktivität und zur Steigerung der Effizienz unserer Verwaltungsleistungen zu nutzen“, sagte Petrauschke bei der Eröffnung des Kongresses. Der Einsatz von IT sei kein Selbstzweck, „sondern ein chancenreiches Mittel für die Modernisierung und Verbesserung unserer Kreisverwaltung“. Dazu wurde ein ganzes Bündel von Maßnahmen auf den Weg gebracht, wie die über 500 nach Neuss gereisten Top-Entscheider erfuhren. „Wenngleich unbestritten noch viel Arbeit vor uns liegt und wir längst noch nicht am Ziel sind, verfügen wir im Vergleich der nordrhein-westfälischen Kommunen über ein breites Spektrum an digitalen Informations- und Serviceangeboten“, betonte der Landrat und verwies etwa auf die Apps. „Dazu wiederhole ich auch gern unser Angebot an alle interessierten Kommunen, unsere Apps im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit kostenlos zur eigenen Nutzung zur Verfügung zu stellen. Wir haben bereits viele konkrete Anfragen anderer Kommunen und freuen uns über das große Interesse an unseren Ideen“, so Petrauschke.

Mit der Straßenverkehrsamts-App „Mein StVA“ sollen für jährlich 170 000 Kunden Wartezeiten verringert und der Online-Service verbessert werden. Ein Online-Unterlagenprüfer, der auf Wunsch alle erforderlichen Dokumente bereitstellt, eine Wartezeiten-Prognoseberechnung und eine Wartenummer-Alarmfunktion bilden das Herzstück der kostenlosen Anwendung. Die neue Heimfinder-App des Kreises erleichtert Ratsuchenden die Suche nach einem ortsnahen Kurz- oder Langzeitpflegeplatz in den 46 Seniorenhäusern im Kreisgebiet. Im Rahmen des interkommunalen Erfahrungsaustauschs stellt der Rhein-Kreis Neuss seine Projekte auch anderen Kommunen zur Verfügung, wie etwa seine Rettungsdienst-App, die inzwischen in elf kreisfreien Städten und Kreisen für ein einheitliches rettungsdienstliches Versorgungskonzept sorgt.