Außergewöhnliche Kunstwerke verschönern derzeit die zentrale Halle der Rhein-Kreis Neuss Kliniken in Grevenbroich. Zu sehen sind dort die Fotografien des Neusser Künstlers Johannes Schwelm: Türen jeder Art – Kirchenportale, bunte Eingangstüren in Lissabon und sogar Scheunentore. Was sofort ins Auge fällt: Die unbearbeiteten Aufnahmen hat der Künstler mit groben, teils naturbelassenen Hölzern selbst gerahmt. Dadurch entfalten die Motive eine besondere Wirkung.

„Ich wollte meine Bilder immer auf eine besondere Art präsentieren“, erzählt Schwelm. Jeder Rahmen ist dabei genau auf den Charakter des jeweiligen Bildes abgestimmt. „Die Darstellungsform und der Inhalt sollen eine Einheit ergeben“, fügt der 51-Jährige hinzu. So verwendet er teilweise sehr altes Holz mit sichtlichen Gebrauchsspuren. Sein Rohmaterial sammelt der Künstler in seiner Umgebung, am liebsten verarbeitet er Treibholz oder Äste, die er auf Waldwegen findet. „Wenn der Rhein Hochwasser hat, wird auch viel Holz angeschwemmt, welches ich gerne verwende“, sagt Schwelm. Bis der Neusser seine Äste zu Bilderrahmen weiterverarbeiten kann, müssen diese meist lange trocknen.  Schon seit längerer Zeit hegte der Künstler den Wunsch, seine Werke im St. Elisabeth-Krankenhaus auszustellen. „Bei Krankenhausbesuchen fand ich den Eingangsbereich sehr schön und wollte ihn daher mit meinen Bildern bestücken“, sagt Schwelm.
Bereits seit 30 Jahren ist Johannes Schwelm neben seiner Haupttätigkeit als Diplom-Pädagoge künstlerisch aktiv. Als der Neusser in seiner Jugend aufgrund einer Verletzung seine Karriere als Leistungssportler aufgeben musste, kaufte er sich eine Fotokamera. „So hat sich meine Leidenschaft zur Kunst entwickelt und ist bis heute ein Teil meines Lebens“, erklärt der 51-Jährige, der inzwischen auf rund 500 Bilder verweisen kann. Da er in seiner Freizeit gerne in der Natur unterwegs ist, spielen Wälder und Landschaften eine große Rolle in seinen Fotografien. Heute kreiert er nicht nur seine eigenen Kunstwerke, sondern schreibt auch Bücher und tritt als Kabarettist auf.

Noch bis Ende November sind die Kunstwerke in den Rhein-Kreis Neuss Kliniken an der Von-Werth-Straße in Grevenbroich zu bewundern. Interessenten haben außerdem die Gelegenheit, Exponate käuflich zu erwerben.