Heute geht die historische Vortragsreihe des Archivs im Rhein-Kreis Neuss weiter. Der Privatdozent Dr. Markus Raasch referiert zum Thema „Vor 50 Jahren – Die Stadterhebung Dormagen“.

Geburtenschwemme, Bauboom und Planungseuphorie, Konsumgeist, Massenkultur und Wertewandel, weniger Kirchlichkeit, mehr Demokratie und freie Liebe, „USA-SA-SS“ und „Ho-Ho-Ho Chi Minh“ – die 1960er Jahre bilden nicht nur ein „goldenes Zeitalter der kapitalistischen Entwicklung“, sondern auch ein Jahrzehnt des Umbruchs, ja der Zeitenwende. An ihrem Ausgang – knapp vier Monate bevor Willy Brandt zum ersten sozialdemokratischen Bundeskanzler gewählt wurde – erhielt das rheinische Dormagen durch den Zusammenschluss der beiden Ämter Dormagen und Hackenbroich die Stadtrechte. Ausgehend vom oppidum Durnomagus erreichte damit eine fast zweitausendjährige Geschichte einen vorläufigen Höhepunkt. Der Vortrag möchte den Weg zur Dormagener Stadterhebung in ihren zeitgenössischen Kontexten beleuchten. Er zeigt ihre strukturellen Voraussetzungen auf und untersucht die konkreten Schritte, die ihr vorausgingen. Soziale, kulturelle und bauliche Fragen interessieren dabei genauso wie das Handeln der (Kommunal-)Politik und die Rolle der örtlichen Großindustrie. Die Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Geschichtsverein Dormagen e.V. beginnt um 19 Uhr im Gewölbekeller unter der Burg Friedestrom in Dormagen-Zons. Der Eintritt ist frei und eine Anmeldung nicht notwendig. Weitere Informationen gibt es unter Telefon 02133 530210.