Nun würden sie eigentlich wieder hoch schlagen, die Wogen der Begeisterung in der Gartenstadt Wevelinghoven. Vier Tage lang würde die gesamte große Gemeinschaft Wevelinghovens „ihr“ Schützen- und Heimatfest feiern. „Als wir im letzten Jahr unser Heimatfest absagen mussten gingen wir davon aus, dass 2021 ein besseres Jahr sein würde“, so der scheidende Präsident Günter Piel. „Aber zum zweiten Mal in Folge ist alles anders.“ Der Vorstand des BSV möchte aber trotz allem ein paar Punkte benennen, die denkbar und durchführbar erscheinen: Der Fackelbau, ein Grundstein des Schützenfestes, war im Vorfeld des Schützenfestes undenkbar. Somit kann auch ein Fackelzug und damit der große Auftakt des Festes nicht stattfinden. Umzüge in 3er Reihen und damit Corona-Konformen Abständen, wären zwar denkbar, mal davon abgesehen, dass dieser Umzug wesentlich mehr Zeit in Anspruch nehmen würde ist der Abstand der eventuellen Zuschauer nicht herzustellen. Auch der zentrale Anlaufpunkt des Festes, das Festzelt auf dem Marktplatz dürfte nur eine bestimmen Anzahl an Besuchern aufnehmen. Hier würde mit festem zugeteilten Sitzplatz, der nicht verlassen werden darf, keine richtige Feststimmung aufkommen. So wurden verständlicherweise alle Schützen- und Heimatfeste der Stadt Grevenbroich abgesagt – aus Verantwortung für die Schützen, die zahlreichen Besucher der Feste und die Menschen in Grevenbroich und seiner Stadtteile. Ein verständlicher Schritt, darf doch die Ausrichtung der Feste nicht zur Gefährdung der Gesundheit beitragen.
Kinder gestalten den Fackelzug in der Gartenstadt Wevelinghoven
Wie bereits einmal im Schützenjahr 2016 von der WIG Wevelinghoven durchgeführt werden die Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen drei und 14 Jahren dazu aufgerufen ein selbstgestaltet Bild zum Thema: „Fackelzug in der Gartenstadt Wevelinghoven“ zu erstellen. Mit eigener Hand auf Papier gezeichnet, am PC oder Tablet gestaltet, mit Stiften oder Wasserfarben gemalt oder als Fotocollage erstellt – der Kreativität der Kinder sind keine Grenzen gesetzt. Es sollte jedoch ein DIN A4 Blatt im Querformat oder die Malvorlage des BSV verwendet werden. Einsendeschluss ist Samstag der 14.08.2021. Vor dem Schützenfest werden durch eine Bewertungskommission mit dem Königspaar die besten Bilder prämiert. Zu gewinnen gibt es Geschenkgutscheine. Mit den Bildern möchte der BSV Wevelinghoven am Samstagabend zur eigentlichen Zeit des Fackelzuges den alternativen Fackelzug der Kinder online gestalten. Außerdem werden die Gewinnerbilder im Denkhaus am Klosterweg ausgestellt. Hier wird auch noch ein Sonderpreis vergeben den das Bild mit den meisten Zuschauerwertungen gewinnt. Wichtig ist, die kleinen Künstler und deren Eltern müssen eine Teilnehmer- und Einverständniserklärung unterschreiben damit die Bilder veröffentlicht und ausgestellt werden können. Diese finden sie neben einer Malvorlage auf der website der Bürgerschützen (www.bsv-wevelinghoven.info). Die Bilder und die ausgefüllten Teilnehmererklärungen können bei Schreiben & Schenken – Poststraße 20 – Wevelinghoven abgegeben werden. „Hier wartet bereits eine kleine Überraschung auf alle Teilnehmer“, so Schriftführer Nikolai Dohlen. Natürlich soll sich die Gartenstadt Wevelinghoven im gewohnten Schmuck präsentieren. So sind alle Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen die Straßen festlich zu schmücken und so ein Zeichen zu setzen, das das Heimatfest lebt und schmerzlich vermisst wird.
Auch das „Einböllern“ des Festes soll zu gewohnter Zeit stattfinden. Allerdings unter Ausschluss der Öffentichkeit. Hören wird man die von der Artillerie frisch renovierte Kanone „General Blücher“ aber sicher über die Grenzen der Gartenstadt Wevelinghoven hinaus. An eine Art „Pop-Up-Kirmes“ auf dem Marktplatz wird gedacht: Hierzu ist man mit der Stadt Grevenbroich im Gespräch was möglich ist und was nicht. In einem abgezäunten Bereich sollen sich verschiedene Kirmesangebote präsentieren können – natürlich Konform der geltenden Corona-Regeln nach dem Motto „Genesen, Geimpft, Getestet“ mit entsprechendem Abstand und Zugangskontrolle. Am Sonntagmorgen findet dann – wie sonst auch – ein Gottesdienst statt. Die daran anschließende Kranzniederlegung auf dem Friedhof, zur Ehrung der Gefallenen sowie der verstorbenen Schützen, wird es ebenfalls wie gewohnt geben. Danach wird das Tambourcorps „Frisch voran“ Wevelinghoven ein Platzkonzert geben, um den Bewohnern des Seniorenstift St. Martinus ein bisschen Feststimmung zu bieten. Und wie im vergangenen Jahr soll auch am Sonntag um 14:30 Uhr – wenn sich die Corps eigentlich zum Umzug formieren – lauthals das Schützen- und Heimatlied gesungen werden. Dieses wurde vor 20 Jahren erstmalig zum Oberstehrenabend am 11.08.2001 vorgestellt. Anfang der 90er Jahre schuf das Wevelinghovern Urgestein, der „Gartenstädter“ Hubert Kronenberg das Scheibenschützenlied „Ich ben ne Hötchesjong“ mit dem Refrain „Hoch lebe die Gartenstadt“. Die Melodie und vor allem der einprägsame Refrain veranlassten den damaligen Vizepräsident, Bürgermeister a.D. Theo Hoer, einen Text für ein Heimatlied zu der Melodie des Scheibenschützenliedes zu gestalten. „Hoch lebe die Gartenstadt und alle Bürger die sie hat“ ist seit dem aus dem Vereinleben nicht wegzudenken. Zudem werden online über die Festtage verschiedene Filme und Beiträge Feststimmung verbreiten. Alte Mitschnitte vergangener Feste, Artikel und Beiträge werden zu verschiedenen Zeitpunkten online gestellt. Auch ein aktueller Film wird es geben: „Im letzten Jahr ist das Tambourcorps Wevelinghoven auf einem Ponton über die Erft gefahren und hat dazu Schützenfestmusik gespielt“, erzählt Odenthal. Das habe den Vorstand auf die Idee gebracht, in diesem Jahr einen ganzen Umzug so zu gestalten. Man darf also gespannt sein. Wer das Königspaar erleben will, muss allerdings nicht auf die website des BSV, sondern auf die Straße gehen. „Das Königspaar wird in einer Kutsche quer durch unsere Gartenstadt fahren“, so Regimentsoberst Peter Schrörs. Die genaue Strecke wird aber nicht verraten, „Man wird es sicherlich mitbekommen und unsere Majestäten können so „ihrem Volk“ zuwinken“, meint Schrörs.
Trotz der widrigen Umstände durch Corona musste der Bürger-Schützen-Verein Wevelinghoven keinen Mitgliederschwund hinnehmen. Im Gegenteil. „Es wird über die Gründung neuer Züge gesprochen und auch Edelknaben sind neu dazugekommen“, freut sich Schatzmeister Sascha Faßbender. Das sei keineswegs selbstverständlich, weiß er. Auch nicht, dass weiterhin die Beiträge gezahlt werden, obwohl kaum etwas stattfand. „Dafür möchte sich der Gesamtvorstand bei allen Schützen herzlich bedanken.“ Zudem ist im September eine Präsenzveranstaltung der Schützen geplant: Die Generalversammlung, welche eigentlich am 1. Mai stattgefunden hätte, soll am 10.09. nachgeholt werden. Hier stehen Wahlen als Hauptpunkt der Generalversammlung an. Präsident Günter Piel wird aus seinem Amt ausscheiden. Designierter Nachfolger ist der Vizepräsident der Bürgerschützen, Marcus Odenthal. Aber auch viele weitere Posten des Gesamtvorstandes sind neu zu wählen. Zudem wird die Wahl von Ehrenmitgliedern auf der Tagesordnung stehen.
Jubilarehrungen auf nächstes Jahr verschoben
Auch die Jubilare können am Ehrenabend eine Woche vor dem Schützenfest nicht geehrt werden. Natürlich wird die öffentliche Ehrung – wie auch die Ehrung des vergangenen Jahres – zu einem späteren Zeitpunkt, wenn man wieder in einem größeren Rahmen zusammenkommen darf, nachgeholt. Auf herausragende 70 Jahre Mitgliedschaft kann in diesem Jahr Günter Bolz vom Jägerzug „Germania“ zurückblicken. Seit stolzen 60 Jahren sind Peter Hintzen vom Jägerzug „Wivelinger“ und Willi Schürheck als passives ehemals aktives Mitglied Teil der Wevelinghovener Schützenfamilie. Für 50 Jahre Mitgliedschaft können Harm Abels vom Jägerzug „Germania“, Wilfried Breuer und Michael Eisold vom Jägerzug „Volles Rohr“, Heinz-Josef Goergens und Dietmar Motzek vom Jägerzug „Wivelinger“, Theo Ingenleuf vom Jägerzug „Wivekover Jonge“, Gerd Pierstorff vom Reiterverein und Theo Stöcker vom Scheibenschützenzug „Erftjunker“ geehrt werden. Seit 40 Jahren sind Mitglied: Guido Brandofsky vom Jägerzug „Frisch & Munter“, Johannes Broich vom Jägerzug „Martinus“, Dirk Hansen vom Jägerzug „Jungschützen“, Jürgen Lammers vom Jägerzug „Grön Gemöß“, Ralf Landwehr vom Tambourcorps „Frisch Voran“ Wevelinghoven und Erik Peiffer vom Jägerzug „Vogelfrei“. Für ihre 25-jährige Mitgliedschaft werden Hans-Werner Feldmann vom Tambourcorps „Frisch Voran“ Wevelinghoven, Dirk Hartmann vom Grenadierzug „Pfarr Cäcilia“, André Horn vom Jägerzug „Vogelfrei“, Reiner Köntgen vom Jägerzug „Allzeit b(e)reit“, Daniel Steinert vom Jägerzug „Immer Durst“, Mathias Wiese vom Jägerzug „Flachmänner“, Markus Wilke vom Jägerzug „Heimttreue“, Guido Wingerath vom Grenadierfahnenzug „Mer fenge net no heem“ und Günter Winkler vom Jägerzug „Wivekover Jonge“ geehrt.
Außerdem feiern in diesem Jahr folgende Züge ein Jubiläum bzw. „runden Geburtstag“:
95 Jahre Jägerzug „St. Hubertusschützen“
70 Jahre Scheibenschützenzug „Alte Artillerie“
60 Jahre Jägerzug „Wivelinger“
50 Jahre Jägerzug „Wivekover Jonge“
45 Jahre Jägerzug „Grön Gemöß“
40 Jahre Jägerzug „Kirmessamstag“
30 Jahre Jägerzug „Torschützen“
20 Jahre Grenadierzug „Fracksausen“