Auf dem Erft-Radweg lässt sich die Landschaft glänzend erkunden. Dafür wirbt das Routenteam, das die Strecke vermarktet, seit nunmehr 15 Jahren. „Das alles funktioniert nur mit einem finanziellen Beitrag aller Beteiligten, denn Internet-Seite, Flyer, Messen, Anzeigen und Roadshows sind nötig, um erfolgreich für einen Radweg zu werben“, erläutert Michael Ruß von der Wirtschaftsförderung des Rhein-Kreises Neuss.

Das Routenteam besteht heute aus 31 Hotels und Gastronomiebetrieben, drei Touristikern sowie dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) Rhein-Erft. Die meisten Aktiven sind über die Jahre so eng zusammengerückt, dass sie sich nicht mehr als Konkurrenten betrachten, sondern untereinander weiterempfehlen und auch gern mal das Gepäck der Radtouristen von Hotel zu Hotel fahren. Jeder Mitgliedsbetrieb bekommt ein Routenteam-Schild, das dem Radler zeigt, wo er einen fahrradfreundlichen Gastgeber findet.
Als der frisch gegründete Rhein-Erft Tourismus e. V. und der Rhein-Kreis Neuss im Jahr 2003 die Hoteliers und Gastronomiebetriebe einluden, um über den Wunsch nach einem Netzwerk entlang des Erft-Radwegs zu sprechen, war die Anzahl der Interessierten schon überraschend groß. Die Anwesenden aus Hotellerie, Jugendherbergen und Gastronomie zeigten sich sehr aufgeschlossen gegenüber der Idee, gemeinsam über drei Kreise hinweg eine radtouristische Service-Kette entlang des 110 Kilometer langen Radwegs aufzubauen. Wolfgang Reh von der Eifel Tourismus GmbH und Dr. Dirk Holterman, der Autor des Führers über den Erft-Radweg, standen dem Rhein-Erft Tourismus e. V. damals für die Beantwortung der zahlreichen Fragen zur Gründung eines Routenteams zur Seite, denn in der Eifel gab es bereits erste Erfahrungen mit Netzwerken entlang touristischer Strecken. „Am Ende des Tages waren alle motiviert und nahmen sich vor, gemeinsam durchzustarten, um die Rad-Touristen als neue Gästegruppe für die Region zu erreichen“, erinnert sich Mirca Litto, heutige Geschäftsführerin des Rhein-Erft Tourismus e. V. und Koordinatorin des Routenteams. Ein großer Teil der Gründungsmitglieder ist auch heute noch dabei, wenn zu den zweimal jährlich stattfindenden Sitzungen eingeladen wird.

Ging es zu Beginn der gemeinsamen Zeit um das Kennenlernen der Strecke und das Verständnis für die Bedürfnisse der radelnden Gäste, so wurde danach über die Ausgestaltung von Lunch-Paketen oder Aktionstagen diskutiert. Heute stehen auch Themen wie Social-Media-Strategien und Bloggerreisen auf der Tagesordnung. „Eine wirklich erfolgreiche Marketing-Aktion ist die Präsentation des Radwegs im Rahmen von Roadshows in den Großstädten des Rheinlands und des Ruhrgebiets“, berichtet Rolf Dieffendahl (Bedburger Mühle), der die Gäste gemeinsam mit Wolfgang Tost (Park-Hotel Sindorf) und Peter Zorn (Mühlenstube Grevenbroich) von Anfang an mit Herzblut und Engagement durch Beratung und Flyer an die Erft lockt. Die Touristiker haben ihre Angebote weiterentwickelt, und so entstand 2007 eine Kooperation mit Vertretern von Ahr und Rhein, wodurch die deutlich längere „Drei-Flüsse-Tour“ entwickelt wurde. „Dadurch haben die Gäste die Möglichkeit, den Radweg an der Erft auf einen insgesamt 300-Kilometer-Rundkurs zu verlängern“, erläutert Christina Welter von der Nordeifel Tourismus GmbH, die unter anderem für die Buchungsabwicklung zuständig ist.

Weitere Informationen zum Routenteam, zum Streckenverlauf und zu den Sehenswürdigkeiten sowie die Chance zur Prospektbestellung gibt es im Internet unter www.erft-radweg.de oder www.facebook.com/ErftRadweg. Eine telefonische Beratung ist beim Rhein-Kreis Neuss unter Telefon 0 21 31/928 75 10 möglich.