Im Bedburger „Haus der Begegnung“ nahm am Montag eine neue COVID-19-Teststation ihren Betrieb auf. Gemeinsam mit dem in Bedburg niedergelassenen Arzt Dr. med. Jens Wasserberg hat die Stadt Bedburg ein Konzept entwickelt, das eine nahezu kontaktlose Testung ermöglicht. Der Rhein-Erft-Kreis beteiligt sich mit 5.150 Euro pro Woche an den Kosten der Einrichtung.
„Unser oberstes Ziel ist es, unseren Beitrag zu leisten, die bisherigen Präventionsmaßnahmen weiter zu optimieren und so zur Entlastung der niedergelassenen Ärzte beizutragen. Wir haben in 2015 mit der Flüchtlingskrise gelernt, dass eine direkte kommunale Vernetzung mit den Ärzten hier vor Ort die schnellste und unkomplizierteste Lösung für die Menschen bedeutet. Diese Erfahrung wollen wir jetzt nutzen. Es ist wichtig, dass wir mit diesen neuen Kapazitäten bei entsprechender Empfehlungslage auch Berufstätige testen können, die viel mit Menschen in Kontakt sind, wie beispielsweise ErzieherInnen oder KassiererInnen“, erläutert Bürgermeister Sascha Solbach. „Wir gewinnen so hoffentlich bald mehr Erkenntnisse, wo und wie sich das Virus verbreitet. Damit wir ein klareres Bild auf die gesamte Situation im Rhein-Erft-Kreis erhalten, müssen wir die Verlässlichkeit unserer Daten erhöhen – dazu leisten wir einen Beitrag, indem wir die Testkapazitäten durch unser Zentrum drastisch erhöhen. Ich danke dem Bedburger Allgemeinmediziner Dr. med. Jens Wasserberg für seine Initiative und dem Rhein-Erft-Kreis für die unbürokratische Bereitschaft, uns hier zu unterstützen.“
„Wir begrüßen die Initiative der Stadt Bedburg sowie das Engagement der dortigen Ärzte und Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr. Neben den Drive-In-Testungen und dem mobilen Screening als Angebote des Kreises und das im Aufbau befindliche Engagement der Kassenärztlichen Vereinigung, wird das Angebot an Testmöglichkeiten dadurch auf eine noch breitere Basis gestellt“, erklärt Kreisgesundheitsdezernent Christian Nettersheim. Im neuen Testzentrum sollen an jedem Wochentag bis zu 50 Abstriche von wechselnden Teams Bedburger Hausärzte durchgeführt werden. Verdachtsfälle müssen dann nicht mehr in den örtlichen Praxen getestet werden, was auch den Kontakt der Allgemeinärzte mit den Probanden minimiert. Welcher Personenkreis für einen Test infrage kommt, wird durch die Vorgaben des Robert-Koch-Institutes definiert. Wer allerdings bei der Arbeit oder ehrenamtlichen Tätigkeit mit Menschen in Kontakt kommt, die ein hohes Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf haben (z. B. im Krankenhaus oder der Altenpflege), kann sich beim Auftreten von Symptomen auch dann testen lassen, wenn kein Kontakt zu einem Infizierten bekannt ist.
Wer getestet wird, entscheiden die überweisenden Hausärzte und das Abstrichzentrum nach einem ausschließlich telefonischen Check. Dann wird über die Praxis Dr. Wasserberg dem Patienten ebenso ausschließlich telefonisch ein Termin im Abstrichzentrum mitgeteilt.
Weitere Informationen und der Patientenauskunftsbogen, der unbedingt ausgefüllt zu jedem Abstrich mitzubringen ist, sind unter www.medessystem.de/abstrich/ erhältlich. Die Stadt Bedburg übernimmt die Bereitstellung des „Haus der Begegnung“ und den Sicherheitsdienst. Der notwendige Umbau wurde innerhalb einer Woche durch die städtischen Hausmeister vorgenommen.