In schwierigen Zeiten machen positive Nachrichten doppelt so glücklich. So erging es auch dem Team des Caritashaus Hildegundis von Meer. Beim bundesweiten Gesundheitspreis der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) hat die Einrichtung stellvertretend für alle Caritashäuser im Rhein-Kreis Neuss im Bereich Altenpflege den ersten Platz belegt. Das Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro soll zur Förderung der Mitarbeitergesundheit eingesetzt werden. Die feierliche Preisverleihung in Berlin wurde aufgrund des Corona-Virus abgesagt. Eine Würdigung der Preisträger soll aber im September in Hannover nachgeholt werden.
Alle drei Jahre zeichnet die BGW Betriebe und Einrichtungen in ganz Deutschland aus dem Bereich der stationären Pflege für ihre Maßnahmen zur Förderung der Mitarbeitergesundheit aus. In diesem Jahr nahm das Caritashaus Hildegundis von Meer in Meerbusch stellvertretend für alle Caritashäuser im Kreis daran teil. Teilnahmeberechtigt am Gesundheitspreis waren alle Mitglieder der BGW aus dem Bereich stationäre Pflege. In der BGW sind rund 645.000 Betriebe und Unternehmen mit rund 8,5 Millionen Arbeitnehmern versichert.
Bereits 2014 machte sich die Caritas im Rhein-Kreis Neuss auf, ein ganzheitliches Konzept zu erstellen, das nicht nur die Qualität der Einrichtungen für die Bewohner verbessert, sondern auch die Qualität in den Bereichen Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie der betrieblichen Gesundheitsförderung für die Mitarbeiter gezielt steigert. So erhalten zum Beispiel alle Mitarbeiter in Pflege und Betreuung einen Grundkurs in Kinästhetik. Das Programm hilft dabei, körperlich anstrengende Tätigkeiten gelenk- und kraftschonender umzusetzen. Zusätzlich wurde eine halbe Stelle für eine Kinästhetik-Trainerin geschaffen. Die Caritas organisierte Mitarbeiterbefragungen, führt jährlich Mitarbeitergespräche und bietet Workshops in den Einrichtungen zu Gesundheitsthemen an. Auch einen speziellen Gesundheitstag gibt es einmal im Jahr.
Außerdem wurden die Leitungen der Häuser in der Mitarbeiterführung geschult und für möglichen Stress der Angestellten sensibilisiert. In psychisch belastenden Situationen können sich Mitarbeiter Hilfe bei ethischen Fallbesprechungen und seelsorgerischen Begleitungen holen. Zudem gibt es Maßnahmen und Ansprechpartner für Gewaltprävention. „Diese und weitere Maßnahmen führen wir sehr strukturiert durch. Dabei geht es auch darum, uns kontinuierlich zu verbessern“, erläutert Martina Römer-Hachisuka von der Stabstelle Qualitätsmanagement, Arbeits- und Gesundheitsschutz, Datenschutz. Das Thema Mitarbeitergesundheit habe einen sehr hohen Stellenwert, sagt auch Hans W. Reisdorf, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes: „Die tägliche Arbeit in der Pflege kann herausfordernd sein. Gesunde und motivierte Mitarbeiter sind dafür eine wesentliche Voraussetzung.“ Der Gesundheitspreis ist eine Bestätigung, dass die Maßnahmen richtig sind.
