Durch die momentan geführte Legalisierungsdebatte ist das Thema Cannabis aktueller denn je. Mit einer möglichen Legalisierung soll die Qualität kontrolliert, die Weitergabe verunreinigter Substanzen verhindert und der Jugendschutz gewährleistet werden. Demgegenüber stehen die Ansichten, dass eine Legalisierung von Cannabis einen drastischen Anstieg von Konsumenten und Drogenabhängigen zur Folge haben könnte. Unabhängig vom Standpunkt in der Debatte ist eine Aufklärung über die Gefahren und Risiken – vor allem für Jugendliche – von enormer Bedeutung. Denn nach Alkohol ist Cannabis mit großem Abstand die am weitesten verbreitete Droge unter Jugendlichen. „Kiffen“ sorgt laut dem Jahresbericht der Drogenbeauftragten der Bundesregierung für 2021 insbesondere bei Jugendlichen für gesundheitliche Probleme.

Aus diesem Grund veranstaltete das Bedburger Netzwerk für Prävention gemeinsam mit der städtischen Jugendhilfe und der Unterstützung der Drogenhilfe Köln GmbH bereits zum sechsten Mal den „Gras Parcours“ am Bedburger Schulzentrum. Vom 7. bis zum 10. März konnten die Schüler*innen der 7. und 8. Klassen der drei weiterführenden Schulen sowie die 9. Klassen des Silverberg-Gymnasiums den Parcours unter fachkundiger Anleitung durchlaufen und sich dabei mit dem Thema Cannabis auseinandersetzen. An den sechs Stationen konnten die Jugendlichen unter anderem bei einem Quiz einiges zu den Themenbereichen Marihuana und Haschisch lernen oder mit einer Drogen- bzw. Rauschbrille ganz praktisch erfahren, welche Beeinträchtigungen illegale Drogen mit sich bringen können. Ziel der Veranstaltung ist es, die Schüler*innen für das Thema zu sensibilisieren, ihnen Hintergrundwissen zum Thema Cannabis zu vermitteln und damit die personale Kompetenz zu fördern und zu stärken.

„Nach zweijähriger coronabedingter Pause war das Aufholen dieser Projektarbeit und damit das Aufholen der einzelnen Schulklassen tatsächlich nicht ohne. Ein kleiner Marathon, was bei der Umsetzung jedoch überhaupt nicht aufgefallen ist. Es ist schön zu sehen, wie sich der Gras Parcours in Bedburg als fester Bestandteil der Jugendhilfe- und Förderung etabliert hat. Drogen sind kein Tabuthema, durch dieses Projekt wird miteinander gesprochen und ein Raum für das Thema Sucht – speziell Cannabis – gegeben. Die Mitglieder des Kooperationsteams gehen mit Überzeugung, viel Humor und Liebe an die Sache und das spürt man. Das Projekt ist bei Personal und Schüler*innen gleichermaßen beliebt und wird daher weiter gehegt und gepflegt“, lobte Stadtjugendpflegerin Nadine Metner die Veranstaltung zur Suchtprävention, die erstmals 2016 durchgeführt wurde.

Begleitet wurden sie in dieser Zeit von Mitarbeitenden des Kinder- und Jugendzentrums POINT und dem CAPO, der RheinFlanke Bedburg, der städtischen Schulsozialarbeit sowie von Lehrerinnen und Lehrern der drei weiterführenden Schulen, die ihnen auf spielerische Art und Weise die Risiken des Konsums von Cannabis nahebrachten. In der Woche zuvor fand am 3. März bereits ein digitaler Elternabend statt, der großen Anklang fand. Dort konnten sich die Eltern über Verbreitung, Wirkungen, Nebenwirkungen, Risiken und Gefahren des Cannabiskonsums austauschen. Durch die Mitarbeitenden der Drogenhilfe Köln wurden ihnen Handlungsoptionen an die Hand gegeben, sollte das eigene Kind Cannabis konsumieren.